Das Härten von Stahl, durch gezielte Umwandlung seines Gefüges, dient der Erhöhung seiner mechanischen Widerstandsfähigkeit. Erst die richtige Wärmebehandlung des Stahls verleiht der daraus geschliffenen Klinge die Seele. Ohne angemessene Härteverfahren wird auch der beste Stahl, die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.

Durch das Erhitzen auf sehr hohe Temperaturen, bei Vergütungsstählen über eintausend Grad, und das darauffolgende schnelle Abschrecken in Öl, Wasser oder Pressluft ändert sich die Struktur des Stahls. Der Stahl wird härter und spröder. Relativ weicher Stahl (Austenit) wandelt sich in sehr harten Stahl (Martensit) um. Je höher der Kohlenstoffanteil um so härter wird der Stahl.
Wenn der Stahl auf Härtetemperatur erwärmt wird, verändert sich die Matrix. Ferrit wird zu Austenit umgewandelt. Dies bedeutet, dass die Eisenatome im Atomgitter ihre Position ändern und Raum für die Atome der Kohlenstoff- und Legierungselemente freigeben. Wird der Stahl jetzt schnell abgeschreckt, haben die Atome keine Zeit mehr sich neu zu positionieren. Stattdessen werden sie in ihrer jetzigen Positionen fixiert, da wo sie eigentlich nicht  genug Platz haben. Das Ergebnis ist eine sehr harte Struktur, die man Martensit nennt.

Ich härte meine Klingen bei exakten Temperaturen über genau bestimmte Zeiträume. Die Eliminierung von Sauerstoff ist bei diesem Prozess sehr wichtig um den Verlust von Kohlenstoff, der durch den Sauerstoff verbraucht würde, zu verhindern.
Nach dem Abschrecken werden meine Klingen zweifach angelassen — wieder unter genau kontrollierten thermischen Bedingungen. Dieses mehrere Stunden dauernde Tempern reduziert den Austenit weiter und baut Spannungen innerhalb der Klinge ab. Die Klinge verliert dadurch etwas von ihrer Härte, wird jedoch zäher.

Jede Klinge wird individuell wärmebehandelt
um die höchst mögliche Qualität zu erhalten.

So entstehen echte handgefertigte
Klingen — Einzelstücke für
Individualisten.

Zurück zum
Atelier
Die erzielbaren Härten bei
unterschiedlichen Anlasstemperaturen